Erwachsenenbildung und Inklusion an Berliner Volkshochschulen
Über 60 Interessierte sind der Einladung der Gesellschaft zur Förderung der Volkshochschulen in Berlin e. V. gefolgt und haben am 1. Juli 2016 an der Veranstaltung “Berliner Volkshochschulen – all inclusive: Erwachsenenbildung und Inklusion an Berliner Volkshochschulen” in der VHS Neukölln teilgenommen. Vertreten waren Mitarbeiter/innen von Volkshochschulen, der Behindertenhilfe, bezirklicher und zentraler Fachdienste sowie Mandatsträger/innen der Bezirks- und Landespolitik.
Als erstes Fazit lässt sich festhalten:
- Wenn über Bildung und Bildungspolitik gesprochen wird, müssen die Erwachsenenbildung und Volkshochschulen entsprechend ihrer tatsächlichen Bedeutung neben dem Bereich Schule mehr als bisher in den Fokus genommen werden. Während die schulische Bildung in der Regel nach spätestens 15 Jahren abgeschlossen ist, begleiten Erwachsenenbildung und Volkshochschulen die Menschen über Jahrzehnte und unterstützen sie in ihren individuellen Weg des Lebenslangen Lernens.
- Das Thema Inklusion wird auch nach dem Auslaufen der Förderung des Projekts ERW-IN der Lebenshilfe Bildung gGmbH durch die Aktion Mensch für die Volkshochschulen von großer Bedeutung bleiben und entsprechend weiter entwickelt.
- Neben einer erforderlichen sachgerechten finanziellen Förderung durch den Landeshaushalt für die (Weiter-)Entwicklung inklusiver Angebote kann eine zukünftige Gemeinsame Servicestelle der Berliner Volkshochschulen beim Thema Inklusion wichtige inhaltliche Impulse setzen und organisatorische Unterstützung bieten.
- Das Thema Inklusion ist aber auch unabhängig von finanziellen Fragen schon jetzt eine wichtige Querschnittsaufgabe für alle Volkshochschulen. Es gibt auch Barrieren in den Köpfen, die nicht durch Fahrstühle oder Rampen zu beseitigen sind. Die “volle und wirksame Teilhabe” ist nach den Grundsätzen der UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahr 2009 keine Aufgabe für eine fernere Zukunft, sondern heute und jetzt umzusetzen.
- Der Volkshochschultag 2016 hat mit dem Thema “Digitale Teilhabe für alle” bereits entsprechende Akzente gesetzt. Eine umfassende Teilhabe für alle Menschen umzusetzen ist jedoch eine Querschnittsaufgabe, die quer zu den klassischen Programmbereichen liegt und nur in gemeinsamen Anstrengungen umgesetzt werden kann.
Holger Kühne